Wilhelm Peterson-Berger – 8 Gesänge
Wilhelm Peterson-Berger wurde 1867 in Schweden geboren. Er studierte in Stockholm und Dresden und unterrichtete später Musik. Zu Lebzeiten schuf er sich vor
allem als Musikkritiker einen Namen, er war bald einer der gefürchtetsten im ganzen Land. Mit seiner schonungslosen Forderung nach Wahrheit und Einfachheit, seiner Ablehnung alles
Künstlichen und Gekünstelten schuf er sich lebenslange Feinde.
Peterson-Berger hinterliess ein reiches Oeuvre, wovon heute seine Klavierwerke noch sehr bekannt sind. Aber auch seine Chorwerke werden regelmässig
aufgeführt.
Das Album Acht Gesänge op. 11 besteht aus kurzen Liedern. Jedes fängt eine Landschaftsstimmung ein. Nebst Szenen am Meer, im Föhrenwald oder auf Gebirgspfaden
enthält es auch Szenen mit Mensch oder Tier, wie die Fiedel, die zum Tanz aufruft. Peterson-Berger war ein leidenschaftlicher Wanderer, es gelingt im ausgezeichnet, in seinem Werk die
verschiedenen Charaktere der Landschaften musikalisch umzusetzen. Er verwendet dazu ganz unterschiedliche Kompositionstechniken: es gibt vierstimmige Liedsätze, oder sehr effekthafte Stücke. In
einem anderen Gesang tritt plötzlich die eine Stimme solistisch hervor, während die übrigen begleiten. So entsteht ein kleiner, sehr abwechslungsreicher Zyklus mit hervorragend komponierter
Chormusik. Die Texte stammen mehrheitlich von Björnsjerne Björnson, es sind dazu auch andere Schwedische Dichter vertreten.
Olli Kortekangas – Kolme Piae Cantiones-laulua
Der 1955 geborene Kortekangas ist heute einer der bekanntesten finnischen Komponisten. Er studierte unter anderem bei Einojuhani Rautavaara in Helsinki und Dieter Schnebel in Berlin. Da er selbst schon immer ein begeisterter Chorsänger war, nimmt die Vokalmusik in seinem Oeuvre einen bedeutenden Platz ein.
Die Piae Cantiones sind eine schwedisch-finnische Sammlung von lateinischen Kirchen- und Schulgesängen, mit vollem deutschen Titel «Fromme Kirchen- und Schullieder
der alten Bischöfe». Die Erstauflage wurde im 16. Jahrhundert von Theodoricus Petri Ruutha herausgegeben und erlebte im Laufe der Jahrhunderte viele Neuauflagen. Die Ausgabe von 1582 enthält 74
Gesänge, von denen Kortekangas drei vertont: ein Weihnachtslied (personent hodie), ein Abendmahlslied (Jesus Christus nostra salus) und ein Frühlingslied (tempus adest fluridum).
In seinen Kompositionen greift Kortekangas die Melodie aus der Ausgabe von 1582 auf. Er umspielt sie mit anderen Stimmen, verlängert die Notenwerte oder beantwortet
die Motive. So entstehen neue Gesänge, die in ihrer Form und ihrem Ausdruck sich sehr nahe ans Original schmiegen.